Die Hotspot-Masche

Da es Corona in Deutschland mittlerweile fast nicht mehr gibt, blasen die Hygienefanatiker Einzelereignisse zu großen Bedrohungen auf

Was bedeutet Seuchenschutz in diesen irren Zeiten? Die Seuche wird davor geschützt, nicht mehr aufzufallen. Dazu setzen die Chefpropagandisten dieser unsäglichen Coronakrise neuerdings auf drei Konzepte, die miteinander um den Titel „Wahnwitz des Jahrhunderts“ wetteifern: Sie haben sich die irre „Superspreader“-Meute, eine fürchterliche Keimschleuder namens „Hotspot“ und eine Todeszone namens „Risikogebiet“ einfallen lassen.

Seit der Killerkeim immer weniger Bock darauf hat, krank zu machen und umzubringen (1), haben Bangemacher ein Problem. Sie lösen es mit reichlich Tamtam um Infektionsraten, die sich beliebig steigern lassen, durch immer mehr Tests. Sogenannte „Superspreader-Events“, „Hotspots“ und „Risikogebiete“ spielen dabei neuerdings propagandistische Schlüsselrollen. Sie lassen sich telegen in Szene setzen. Und weil sie ständig wechseln, ist laufender Nachschub an neuem Spektakelstoff sichergestellt. Doch immer mehr Bürger beginnen die doofe Masche zu durchschauen. Vielen dürfte man beim nächsten „Tag der Freiheit“ begegnen.

Dass wir uns weiterhin „mitten in einer sich rasant entwickelnden Pandemie“ befinden, über die wir uns gemeinsam mit dem Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, „große Sorgen“ machen müssen (2), können Deutschlands niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser und Friedhofsverwaltungen nicht bestätigen. Alle klinisch bedeutsamen Indikatoren zeigen seit Monaten Entwarnung an. Wie jagt man der Bevölkerung trotzdem weiterhin eine Heidenangst ein, bis ihnen ein unzureichend geprüfter, eilig zugelassener Impfstoff mit fragwürdigem Nutzen, ungewissen Nebenwirkungen und gänzlich unbekannten Langzeitfolgen verabreicht werden kann?

Das Rezept ist ebenso simpel wie effektiv: Man lehrt Otto Normalversteher das Fürchten mit Infektionszahlen, die man künstlich hoch hält, indem man WHO-folgsam auf Teufel komm raus „testet, testet, testet“ (3) — wohl wissend, dass diese Zahlen allein nichts darüber aussagen, wie gefährlich SARS-CoV-2 ist. Seit Ende März 2020 hat sich die Anzahl wöchentlicher Tests auf knapp 600.000 verfünffacht (4).

Allein Bayern will bis Ende August seine Testkapazitäten gegenüber Stand Mai auf 200.000 pro Tag verzehnfachen (5), vermutlich aufgrund zehnmal höherer Corona-Leichenberge zwischen Hof und Garmisch. Bei einer bekannten Falsch-Positiv-Rate der PCR-Tests von rund zwei Prozent wird Markus Söder, dank sechs Millionen Tests pro Monat, selbst dann noch 120.000 Bajuwaren als infiziert vermelden können, wenn kein einziger es tatsächlich ist. Einfach nur lustig ist dieser surreale Irrsinn deswegen nicht, weil er auf weitere Lockdowns, fortgesetzte Freiheitsberaubung, Zwangsimpfungen, ein geradezu chinesisches Überwachungs- und Zensurregime hinausläuft — und, am allerschlimmsten, auf einen Bundeskanzler Söder.

Besonders beliebt ist bei solchen Ansteckungsalarmisten die Kreation sogenannter „Hotspots“ und „Risikogebiete“: Orte, Regionen und ganze Länder, in denen die Infektionsrate über den wie in Stein gemeißelten, obwohl willkürlich festgelegten Wert von mehr als 50 Fällen pro 100.000 Einwohner ansteigt. Als mitverantwortlich für solche Orte des Grauens gelten „Superspreading“-Events: Menschenansammlungen, die „verantwortungslos“ Maskenpflicht und Sicherheitsabstände ignorieren. Polizeieinsätze, Abriegelungen, Internierungen bieten quotengeilen Medien beinahe täglich aufs Neue ein gefundenes Fressen. Sinnfreier Katastrophensprech wie „Wüten“ oder „Ausbruch“ suggeriert, dass gleich um die nächste Ecke die Apokalypse lauere.

Diese Horrorshow in Endlosschleife für die verunsicherte Bevölkerung inszeniert im Hintergrund jemand, der sich in der Psychologie der Massen bestens auskennt. Er spekuliert auf ihr chronisch kurzes Gedächtnis. Wer hakt Wochen später schon nach, welchen Schaden das schändlich „unhygienische“ Treiben nachweislich angerichtet hat? Folgten ihm denn außergewöhnlich viele schwere Erkrankungen und Todesfälle, vor Ort und in der näheren Umgebung?

Fragen wir nach.

Gibt es überhaupt noch Bielefelder?
Sind beispielsweise Bielefelder inzwischen ausgestorben, dahingerafft vom Killerkeim? Die schrillen Schlagzeilen vom 29. Juni ließen das Allerschlimmste befürchten. Tags zuvor hatten rund 3000 euphorisierte Anhänger der Arminia-Kicker stundenlang den Aufstieg in die Erste Bundesliga gefeiert — im Freien, vor der Schüco-Arena — lachend, gröhlend, singend, einander selig umarmend. Die brave Aufforderung der Vereinsführung, nicht zur Bielefelder „Alm“ zu kommen, ignorierten sie. Maske trug keiner, eine Alkoholfahne fast jeder. Die Sicherheitsabstände lagen eher im Millimeterbereich.

Prompt brach über die Vereinsführung ein Tsunami der Empörung herein. Da sei eine Party „eskaliert“, so las man. „Jetzt drohen Konsequenzen“ (6). Beim Ordnungsamt ging eine Anzeige gegen die Vereinsführung ein, wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnungen.

Kleinlaut entschuldigte sich die Arminia: Ein solches „Fehlverhalten“, so räumte sie in einer Pressemitteilung zerknirscht ein, „hätte in keinem Fall passieren dürfen“.

Wieso eigentlich nicht? Welchen gesundheitlichen Schaden nahm Bielefeld denn? Bis 1. Juli, fünf Monate nach Beginn der „ersten Welle“, waren in der 335.000-Einwohner-Stadt im Nordosten Nordrhein-Westfalens nicht 5000, nicht 500, nicht einmal 50, sondern ganze fünf Patienten mit positivem Corona-Test verstorben — womöglich aber kein einziger wegen des Virus. Bis Anfang August kamen wie viele Tote hinzu? Null.

Auf den Intensivstationen der Bielefelder Krankenhäuser mussten Anfang August wie viele Corona-Infizierte behandelt werden? Einer (7). Nicht einmal die Ansteckungsrate veränderte sich nennenswert. Bis 30. Juni registrierten die örtlichen Behörden insgesamt 431 Infektionen, davon 19 aktive. Und anderthalb Wochen später, am 9. Juli? Da waren es immer noch 431, aktiv Infizierte gab es 6 weniger (8). Stand 11. August ließen sich gerade mal 57 infizierte Bielefelder ausfindig machen, und das trotz massiver Ausweitung der Tests (9).

Maximaler Lärm um nichts
Viel Lärm um nichts: Auch anderswo füllten „Superspreader-Events“ eher Titelseiten als Intensivstationen und Massengräber.

Wie steht es beispielsweise mit der Anti-Rassismus-Demo von mindestens 25.000 Menschen am 16. Mai auf dem Königsplatz in München, sozusagen vor der Haustür des Corona-Hardliners Markus Söder? Die Meldezahlen seither „zeigen keine überdurchschnittliche Zunahme an Corona-Fällen“, musste das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege auf Anfrage zugeben.

Auch bayernweit sei „kein signifikanter Anstieg der Fallzahlen in der Folge des besagten Events zu beobachten“ (10).

Am 16. Mai geriet Stuttgart in die Schlagzeilen, weil sich die bis dahin größte Menschenmenge in Coronazeiten, mit über 5.000 Teilnehmern auf dem Cannstatter Wasen versammelt hatte, um gegen die Zumutungen staatlichen Seuchen„schutzes“ zu demonstrieren. Um Himmels willen, was kann diese Meute in einer 640.000-Einwohner-Stadt, der fünftgrößten der Republik, Schreckliches anrichten? „Idioten auf dieser Welt gab es schon immer“, wetterte Altkanzler Gerhard Schröder (11).

Wie sich dieses Idiotenfestival, das Landesvater Winfried Kretschmann „hochgradig beunruhigt“ hat (12), wohl auf das Infektionsgeschehen auswirkte? Danach erkundigte sich der „Deutschlandfunk“ zwei Monate später bei einer Sprecherin der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Diese druckste herum: Das lasse sich „nicht mit Gewissheit sagen“. Für die Stadt Stuttgart könnten die Behörden bislang „keine ungewöhnliche Zunahme der offiziell gemeldeten Erkrankungsfälle“ feststellen, führte sie aus. Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg kam nicht umhin zu bestätigen: Es lägen ihm keine Hinweise auf Covid-19-Erkrankungen oder Infektionsketten im Zusammenhang mit der Anti-Corona-Demo vor (13).

Recht hat das Amt. Die Abertausenden von Unhygienikern, die Kretschmann empörten, trieben die Landeshauptstädter mitnichten in den pandemischen Abgrund. Viele mögen von anderswo angereist gewesen sein; jedoch befanden sich wohl genügend Einheimische darunter, um aufgeschnappte hochinfektiöse Erreger ab 16. Mai ebenso zügig wie skrupellos weiterzuverbreiten:

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Bild: Unsplash – matthew-t-rader

One Comment

  1. franz

    —-bundeskanzler söder—
    man beachte das brd-wahlgesetz.
    §116 reichsbürgerparagraph 3ttes reich,nur diese sind wählbar bzw. wahlberechtigt.
    wer braucht diesen schein-alle in der brd-bolitik.
    diese wählen sich selber,ohne gegenstimmen.

    jene die diesen schein wegen ihrer abstammung wollten und hintergangen wurden,finden
    sich jetzt in der 3ttenreich-brd diktatur wider.

    villeicht sollte man doch vorher nachdenken,ob ein selbsternannter verein
    staatliche rechte ausführen darf.

    kommt in dieverfassunggebende versammlung deutschland
    nur zusammen sind wir stark.

    mfg.franz

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