Klimawandel: Bevor wir auf den Hund kommen

Klimawandel: Bevor wir auf den Hund kommen

Kühle Argumente für die überhitzte Debatte

Unerwünschte Wahrheiten über den Klimawandel werden in einem neuen Buch ausgebreitet: Rechenfehler, Übertreibungen, Fehlinterpretationen bringen das scheinbar festgefügte Gebäude in Gefahr.

Kürzlich ging es sogar gegen den Hund, des Menschen bester Freund. Eine große überregionale Tageszeitung enttarnte den Hund als Klima-Risiko – schließlich fresse er pro Tag 12,5 Kilo Fleisch und trage damit zum Weltuntergang bei. Die zunächst viel zu hoch bezifferte und später korrigierte Angabe des täglichen Fleischverzehrs überstieg das 20-Fache des tatsächlichen Konsums. Man könnte über solche Rechenfehler lachen, so was passiert halt. Aber es passiert nicht aus Zufall. Längst arbeitet die Erregungsmaschine an immer neuen Schreckensmeldungen in puncto Klimawandel: Die Gletscher schmelzen, ein heißer Tag wird zum Vorboten des Verglühens, „Kippunkte“ werden in den kommenden Jahren das Klima unumkehrbar machen und unsere Lebensgrundlage zerstören, während schon heute in der Südsee die Korallen sterben und im Spessart die Bäume verdorren. 97 Prozent aller Wissenschaftler seien sich einige über die Folgen, und nur sofortiger Verzicht auf die industrielle Lebensweise in Deutschland könne die Welt retten.

Aber stimmt das alles?

Der frühere Hamburger Umweltsenator und Chemiker Fritz Vahrenholt und der Geowissenschaftler Sebastian Lüning haben die fünfzig wichtigsten Fragen zum Klimawandel nüchtern untersucht und sind oft zu ganz anderen Ergebnissen gekommen. Ihr Ausgangspunkt: Ja, es gibt ihn, den Klimawandel. So weit gehen sie konform mit der „herrschenden Lehre“ in Politik und Medien. Aber dann führt ihr Zweifel zu anderen Ergebnissen: Der Anteil des Menschen am Klimawandel sei weitaus geringer, als ständig behauptet, und die Folgewirkungen laufen langsamer und gedämpfter ab. Die Menschheit steht nicht sehenden Auges vor dem Kollaps, sondern hat mindestens noch fünfzig Jahre Zeit, notwendige Anpassungen vorzunehmen.

Das ist ein unaufgeregter Befund. Er passt nicht in die erregte Debatte und ist deshalb umso wertvoller. Etwa wenn sich die Autoren mit der Theorie der „Kipppunkte“ beschäftigen, der zufolge das Klimasystem dabei ist, in verschiedenen Bereichen einen so kritischen Zustand zu erreichen, dass es schlagartig und unumkehrbar „umzukippen“ droht. Anstatt einer kontinuierlichen klimatischen Veränderung käme es nach Überschreiten dieser kritischen Punkte zu einer Katastrophe – dem „runaway climate change“ – die ganze Regionen der Erde unbewohnbar machen würde.

Es ist das Leitthema eines „einstürzenden Kartenhauses“ oder „kippender Dominosteine“. Diese 2004 vom Präsidenten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, so bildhaft inszenierte Darstellung hat Wirkung gezeitigt. Was zunächst nur eine Metapher war, wurde zu einem Forschungskonzept und von Politik und Medien als Handlungsbegründung aufgegriffen. Die Kipp-Theorie wird in Schulen als gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis gelehrt und hat wesentlich zu den „Fridays for Future“-Demonstrationen und der ständigen Verschärfung der Klimapolitik beigetragen. Folgt man Vahrenholt und Lüning, dann ist nichts dran. Es würden zwar anekdotische Belege angeführt, aber keinesfalls auf solider wissenschaftlicher Basis, so die beiden Autoren. Diese Argumentation wird ausführlich dargestellt und mit zahlreichen Literaturnachweisen belegt.

Nach dieser Methode greifen Vahrenholt und Lüning 50 Schlagworte auf, die uns täglich um die Ohren gehauen werden: über die Gründe der Klimaerwärmung und was wir darüber wissen oder nicht wissen. Steigt der Meeresspiegel und schrumpfen die Gletscher tatsächlich? Haben wir wirklich nur noch 12 Jahre Zeit, wie die Untergangs-Apokalyptiker behaupten? Verhungern die Eisbären und stockt der Golfstrom?

Jedem der vielen aktuellen Schlagwörter aus der Klimadebatte wird auf den Grund gegangen, mit oft verblüffenden Einsichten. Das verwendete wissenschaftliche Material ist so umfangreich, dass die Fußnoten ins Internet ausgelagert werden mussten (der Link dorthin ist im Buch angegeben). Auf diese Weise ist ein präzises, anschauliches und optisch gut gestaltetes Nachschlagewerk zur Klimapolitik entstanden, das die allermeisten Behauptungen relativiert, fundiert einordnet und viele als absurd überführt.

Es geht aber nicht nur um geowissenschaftliche Details. Letztlich hat sich darüber ja ein politisch-medialer Komplex gestülpt. Auch der wird analysiert – wer schreibt eigentlich die Klimazustandsberichte? Und werden sie korrekt wiedergegeben? Ein behandeltes Schlagwort lautet: „Der ominöse 97%-Konsens: Gibt es ihn wirklich?“

So bestreiten Vahrenholt und Lüning zwar nicht den Klimawandel, wohl aber die Behauptungen, er sei komplett menschengemacht und führe geradezu unweigerlich in die Katastrophe. Dabei bleiben sie aber nicht stehen. Auch wenn der Alarmismus immer wieder faktenreich zurückgewiesen wird, plädieren die Autoren für eine Reihe von verblüffenden Alternativen zur derzeit praktizierten Desindustrialisierung – die durch- und gegengerechnet sind. Es gibt weitaus billigere Lösungswege als die Stilllegung gut eingeführter Industrien.

Mithilfe des steigenden CO2-Gehalts ließe sich die Erde zum Beispiel grüner machen. Statt der Ausweitung von Wüsten würden sich Grünflächen erheblich vergrößern und die Erträge von Ernten auf bis zu 30 Prozent steigern lassen, um eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Warum sich diesen Effekt nicht zu Nutze machen? Die Stärken stärken, anstatt verzweifelt einem nicht erreichbaren Ziel hinterherzurennen, wie es die aktuelle Klimapolitik betreibt? Dazu liefert das Buch gut fundierte und sachlich vorgetragene Argumente. Wer sich überzeugen mag, dem sei das in unserer Leseprobe frei zugängliche Vorwort „Das Corona-Experiment“ als Kostprobe empfohlen, das drei wertvolle Lektionen zur CO2-Reduktion während des Shutdowns analysiert.

„Unerwünschte Wahrheiten“ ist ein spannendes Buch, dessen 1. Auflage sofort nach Erscheinen vergriffen war. Für unsere Leser haben wir noch Exemplare, die sie über den TE-Shop beziehen können. In den kommenden Tagen werden wir auch ein ausführliches Interview mit Fritz Vahrenholt online stellen.

Quelle: tichyseinbick.de
Bild: Unsplash – charles-deluvio

One Comment

  1. Bernhard

    Guten Tag und vielen Dank für den Artikel!
    HIer noch einige Auszüge eines Gesprächs mit Erwin Thoma, welches bei KenFM geführt wurde. An den dort genannten Zahlen zur CO2 „Problematik“ kann man, falls man Fakten und keiner Ideologie folgt, unschwer erkennen, wie uns sog. Quallitätsmedien Medien in die Irre führen.

    Hier nun die Auszüge:
    Erwin Thoma („Strategien der Natur“)

    …Ich bin dafür das man Fakten betrachtet und nicht Ideologien entwickelt.
    …Wir Menschen emittieren jedes Jahr 36 Mrd. Tonnen CO2. In der Atmosphäre gibt es 850 000 Tsd. Tonnen CO2.
    Es gibt noch einen Ort, wo noch viel mehr CO2 gebunkert ist und das sind die Wälder der Erde.
    Der Baum besteht ja zu 99,5% aus Kohlenstoff, aus dem C02 der Luft und aus Wasser. Und nur ein halbes Prozent sind die Mineralstoffe aus dem Boden. Und die Wälder der Erde, wie sie vor 500 Millionen Jahren zu wachsen angefangen haben, haben begonnen, durch diese wunderbare Erfindung Chlorophyll und Photosynthese, das CO2 aus der Luft zu nehmen und daraus ihre Struktur zu bauen.
    …Ich hab mir angesehen, wieviel vom gesamten CO2 Ausstoß der Menschheit alle PKW, also Diesel und Benzinautos beitragen. Und ich konnte es nicht glauben. Das ist weniger als 1%.
    Also wenn man uns erzählt, dass wenn alle Menschen Elektroauto fahren, abgesehen davon das das nicht geht. Es geht vom Rohstoffvorkommen nicht und es geht von der Stromversorgung her nicht.
    …Einige Zahlen:
    Der Mensch stößt jedes Jahr 36 Mrd. CO2 aus;
    Alle Autos (weltweit) stoßen rund 0,3Mrd. CO2 Tonnen aus;
    Alle Flugzeuge stoßen rund 0,5Mrd. CO2 aus;
    Alle Schiffe stoßen 0,66 Mrd. Tonnen aus und es kommt dazu, dass diese, Schweröl, dh. den dreckigen Abfall der Ölindustrie verbrennen;
    Die wirklich großen CO2 Verursacher liegen aber ganz woanders. Die liegen in der Bauwirtschaft und im Militärischen Bereich und in der Landwirtschaft.
    …Nur die Herstellung von Zement, die ja dadurch gekennzeichnet ist, dass sie bei extrem hohen Prozesstemperaturen stattfindet, bei 2000°, nur die Zementindustrie weltweit, produziert so viel CO2 wie alle Autos, Schiffe und Flugzeuge gemeinsam. Das erzählt uns niemand.
    … Es gibt keine größere militärische Organisation wie die US-Armee. Die 7000 US-Militärbasen verbrauchen täglich 320.000 Tsd. Barrel Öl.
    (1 Barrel = 159 Liter = 50.880.000 Mio. Liter Öl = 18,7 Mrd. Liter im Jahr!)
    Das ist so eine Riesenmenge, das ist so gigantisch, dass es nahezu lächerlich ist, daneben über Elektro Mobilität zu reden. Warum reden wir darüber nicht?
    Zur Frage der Berichterstattung der Medien:
    …Also ich möchte mich hier sozusagen auf meine faktischen Beobachtungen stützen und ich denke es genügt, wenn man darauf hinweist, dass die Medien von unwichtigen Dingen reden. Dass kann jeder für sich selbst beurteilen.
    Es ist verrückt. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn diese Medien sagen, wir sind die Werbekampagne von dem und dem Konzern. Problematisch wird es nur dann, wenn solche Medien, die solche Berichte abliefern wir sind die unabhängigen Staatlichen. Dann wird`s problematisch.

    KenFM im Gespräch mit: Erwin Thoma („Strategien der Natur“)
    https://www.youtube.com/watch?v=A0MQ0_d-vSg&feature=youtu.be&t=3647

    Beste Grüße,
    Bernhard

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