Ein Standpunkt von Ken Jebsen.
Nehmen wir an ein Bürger der BRD, der immer demokratisch aktiv war, hätte sich vor 16 Jahren entschlossen die Bundesrepublik Deutschland zu verlassen, um auf einer einsamen Südseeinsel eine politische Auszeit zu nehmen.
Nehmen wir weiter an er hätte in all den Jahren konsequent auf den Konsum von Medien verzichtet und wäre, was den Zustand seiner Heimat anginge, damit auf dem Stand von damals stehengeblieben. Jetzt, konkret 2021, kommt dieser Mensch zurück nach Deutschland, um zu vergleichen was sich verändert hat.
Bevor sich unser fiktiver Reisender 2005 verabschiedet hatte, saß Gerhard Schröder acht Jahre im Kanzleramt. Zusammen mit dem grünen Aussenminister Joschka Fischer hatte der damalige SPD-Kanzler den ersten Angriffskrieg mit deutscher Beteiligung nach Ende des zweiten Weltkrieges gegen die Republik Jugoslawien mitgetragen. 78 Tage Bomben und Raketen auf den Balkan. Ein Kapitalverbrechen. Damals konnte es jeder erkennen: Die NATO hatte sich zu einem Angriffsbündnis entwickelt. Krieg war wieder Mittel der Politik geworden. Auch der Deutschen. Diese Politik, die niemals unter Kanzler Kohl möglich gewesen wäre, hatte Rot/ Grün bei den Stammwählern schwer in Verruf gebracht. Als unser Rückkehrer damals aus Ekel das Land verließ, schickte sich eine gewissen Angela Merkel an das von der SPD okkupierte Kanzleramt für die CDU zurückzuerobern. Wäre das Land dann wieder in besseren Händen? Das war die letzte Frage, die er sich stellte, bevor er das Land verließ.
Nach vier Amtsperioden Merkel kehrt unser Bürger nun 2021 nach Deutschland zurück und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das hatte er noch nie erlebt, offiziell ist Fussballeuropameisterschaft, nur ist davon auf den Strassen und Plätzen wenig bis gar nichts zu spüren. Nix Wuwusela-Konzerte bis tief in die Nacht, keine Stimmung im ganzen Land da die Deutsche Elf unter Jogi Löw sich recht wacker zu schlagen scheint.
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Quelle: RKenfm – Podcast von ken Jebsen
Bild: Pixabay – clecaux
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