Wir brauchen das Recht auf Reparatur

Das Recht auf Reparatur

Die geplante Obsoleszenz, das bewusste Einbauen eines vorzeitigen “Verfalldatums” in ein technisches Produkt, ist ein Verbrechen nicht nur am Kunden, sondern vor allem an der Umwelt, so unser Gastautor. Sein Gegenvorschlag: ein gesetzliches “Recht auf Reparatur”

Umweltbewegungen wie Fridays for Future fordern zwar unter anderem den Abbau von Subventionen für fossile Energieträger und eine CO2-Steuer zur “Klimarettung”. Doch der exorbitante Ressourcenverbrauch durch die sogenannte Obsoleszenz, die weit verbreitete Marketingstrategie, technische Produkte so zu konzipieren, dass diese bewusst frühzeitig verschleißen, ist kein Thema. Es wäre wohl ein zu großer Eingriff in die profitorientierte Logik des Kapitalismus. Ich habe einige exemplarische Beispiele gesammelt:

1. Beispiel: Klarstein

Ein Kunde kaufte am 17. Mai 2018 eine “Klarstein Vanilla Sky Eismaschine” zum Preis von 249,99 Euro. Am 17. Juni 2020, also ungefähr einen Monat nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistungsfrist, wandte sich der Käufer an den Hersteller, weil er festgestellt hatte, dass eine Silikondichtung am Boden des Mischgefäßes undicht zu sein schien. Bei dem gesuchten Ersatzteil handelt es sich um einen Artikel von außerordentlich niedrigem Wert, und die Montage wäre erwartungsgemäß selbst durch einen ungeübten Kunden in maximal zehn bis 15 Minuten möglich, da lediglich vier Schrauben zu lösen wären.

Quelle: RT-Deutsch

Bild: Unsplash – viktor-forgacs


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