WHO-Vertreter: Ende der Pandemie in Sicht – offenbar auch ohne Impfung

Während in Deutschland dieser Tage vermehrt Warnungen vor immer neuen Virusmutationen und vor einer vermeintlich noch gefährlicheren „dritten Welle“ öffentlich werden, zeichnete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jüngst eine etwas andere Perspektive. So habe die von ihr selbst zur globalen Pandemie ausgerufene Corona-Situation bereits in der zweiten Januarwoche ihren Höhepunkt erreicht, so WHO-Offizielle.

Seither habe sich nicht nur die Zahl der positiv Getesteten pro Tag, sondern auch die Zahl der an oder mit Corona Verstorbenen binnen eines Monats praktisch halbiert, wie unter anderem der Fernsehsender n-tv berichtet. Diese Tendenz lasse sich – mit Ausnahme des östlichen Mittelmeerraums – zudem in allen Weltregionen beobachten. Dennoch warnte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus vor einem zu schnellen Nachlassen im Kampf gegen das Virus:

„Jetzt müssen wir den positiven Trend verstetigen. Das Feuer ist noch nicht aus, und wenn wir es nicht weiter bekämpfen, kommt es lodernd zurück.“

Der WHO-Generaldirektor für Europa, der Belgier Hans Henri Kluge, äußerte sich dagegen etwas optimistischer. Im staatlichen dänischen Fernsehen zeigte er sich zuversichtlich, dass Corona schon in wenigen Monaten überwunden sein werde. Die auftretenden Mutationen seien „normal“ und führten nicht dazu, dass das Virus außer Kontrolle gerate. So fielen die „Infektionsraten“ in Ländern mit hohen Mutationsinzidenzen ebenso stark wie anderswo. Die schlimmsten Szenarien seien vorbei. Kluge führte aus:

„Es wird weiterhin ein Virus geben, aber ich glaube nicht, dass Einschränkungen nötig sein werden. Das ist eine optimistische Aussage.“

Eine eindeutige Erklärung, worin der Rückgang des „Infektionsgeschehens“ begründet sein könnte, liefert die WHO indes nicht. Impfungen könnten jedoch nicht dafür verantwortlich gemacht werden, da bis jetzt nur ein Bruchteil der Weltbevölkerung geimpft sei. Stattdessen werden drei mögliche Gründe für die beobachtete Entwicklung angeführt.

So entfalteten erstens die in vielen Ländern angewandten Vorsichts- und Hygienemaßnahmen ihre Wirkung. Zweitens gebe es zusehends Regionen mit fortgeschrittener Immunisierung der Bevölkerung (etwa die USA, Schweden und Brasilien), da sich ein großer Teil der Bevölkerung bereits einmal angesteckt habe und die weitere Ausbreitung dadurch bremse. Drittens führe die Mutationsentwicklung dazu, dass Virusmutanten nicht nur gefährlicher, sondern ebenso auch harmloser werden können.

Der Epidemiologe Klaus Stöhr, der das Global-Influenza-Programm der WHO geleitet hatte und dort auch SARS-Forschungskoordinator gewesen war, wies bereits vor Wochen auf historische Erfahrungen für eine plötzlich rückläufige Virusausbreitung bei Grippepandemien hin, wie n-tv weiter berichtet. Diese seien kurz nach einer „dritten Welle“ relativ rasch vorbei gewesen. Somit seien Mutationen in der Regel der Anfang vom Ende einer Pandemie. Auch mehrere weitere Mediziner teilen offenbar diese Einschätzung. So sagte etwa der Virologe Friedemann Weber von der Universität Gießen n-tv:

„Schon das Frühjahr 2021 sollte spürbar unbeschwerter sein, der Sommer schon fast wieder normal und der Herbst so gut wie normal.“

Quelle: RT-Deutsch

Bild: Pixabay – Geralt

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