Rede von Dr. Thomas Külken mit freundlicher Genehmigung des Autors
Liebe Zielgruppe der Badischen Zeitung in Punkto Hass, Verleumdung und Arroganz
Kürzlich bekam ich einen Leserbrief in die Hände, verfasst von einer der Badischen Zeitung treu ergebenen Leserin.
Unterzeichnet ist der Brief mit „Dr. Lieschen Müller, Drostenkirchen“, und ich will ihn hier im vollen Wortlaut vorlesen, denn er ist in meinen Augen ein kulturhistorisches Dokument. Sie schreibt:
Liebe Badische Zeitung,
nach einem Jahr Journalismus unter Pandemie-Bedingungen ist es an der Zeit, danke zu sagen!
Danke, liebe Verleger, Herausgeber und Journalisen.
Im Sinne des Strategiepapiers des Bundes-Innenministeriums vom 18. März 2020, das Euch seit Anfang April 2020 auch in schriftlicher Form vorliegt, habt Ihr ganze Arbeit geleistet!
Die von den Autoren dieses „Panikpapiers“ propagierte, vorsätzlich herbeizuführende „Schockwirkung“ habt Ihr perfekt hinbekommen, durchschlagend und vor allem nachhaltig.
Mein Respekt!
Danke für Euren Mut, skrupellos dem Zeitgeist zu folgen und die veralteten Fesseln des deutschen Pressekodex vollends über Bord zu werfen! Wie sonst hättet Ihr in diesen Zeiten so effektiv für Ruhe und Ordnung in der Bevölkerung sorgen können!? Wehe, Ihr hättet Euch durch so abgefahrene Auflagen aus dem erwähnten Kodex ausbremsen lassen wie diese:
„Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse.“
Das hätte ein schönes Durcheinander gegeben, wenn Ihr Euch daran gehalten hättet! Dem rettenden Durchgreifen unserer Kanzlerin wäre alle Schlagkraft genommen worden – und die Seuche hätte uns massenhaft dahingerafft!
Danke auch, dass Ihr Eure kostbare Zeit nicht an Forderungen wie dieser verschwendet habt:
„Recherche ist unverzichtbares Instrument journalistischer Sorgfalt.
Zur Veröffentlichung bestimmter Informationen in Wort, Bild und Grafik sind mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben.
Ihr Sinn darf durch Bearbeitung, Überschrift oder Bildbeschriftung weder entstellt noch verfälscht werden. Unbestätigte Meldungen, Gerüchte und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen.“
Künftige Historiker, dessen bin ich mir sicher, werden den glorreichen Nachweis erbringen, dass die Menschheit durch den gezielten Verstoß gegen diese Gebote überlebt hat! – Und das gilt nicht zuletzt für jenen – geradezu gemeingefährlichen -Passus des Pressekodex, der ausgerechnet bei medizinischen Themen verlangt,
„eine unangemessen sensationelle Darstellung zu vermeiden, die unbegründete Befürchtungen oder Hoffnungen beim Leser erwecken könnte.“
Danke, dass ihr auf das alles nicht gehört habt; denn es wäre unser sicherer Tod gewesen.
Und danke, dass Ihr stattdessen durch die systematische Wiederholung der Kanzler-Wahrheiten unser eigenständiges Denken und Urteilen so heruntergefahren habt, dass wir sicher in einem gemeinsamen Traum geborgen sind: absolut frei von Zweifeln und Skrupeln, und absolut immun gegen alle Verunsicherungen von Seiten der Querdenker, Grundgesetz-Träger und Kinderschützer.
Kürzlich erschien im Pfarrblatt meiner Gemeinde eine aktualisierte Fassung des 23. Psalms. Als promovierte Deutsch- und Geschichtslehrerin halte ich sie für äußerst gelungen. Sie lautet:
„Die Herrin ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Sie weidet mich in einem linksgrünen Traum, und führet mich zum frischen Wasser der Tagesschau. Sie erquicket meine Seele mit frischen Mutanten; sie führet mich auf rechter Straße mit Abstand und Maske, um ihrer Herrschaft willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal der Folter, der «Lockdowns» genannten Terroranschläge, der Kindesmisshandlungen, Denunziationen, Einschüchterungen, Depressionen, Suizide, Insolvenzen, Test- und Impf-Nötigungen, Polizei-und Militäreinsätze… fürchte ich kein Unglück; denn du bist allgegenwärtig; dein züchtigender Stecken und Berater-Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch gegen meine Feinde, die Covidioten. Du salbest mein Haupt mit Dummheit und schenkest mir voll ein. Gutes aus Davos und Haft-erleichternde Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause, o Herrin, immerdar.
Liebe Deutsche Zeitungen! Macht weiter so und stellt mir ja jeden öffentlich an den Pranger, der mir meine Kanzler-Wahrheiten madig machen will.
Dr. Lieschen Müller, Drostenkirchen
Soweit der Leserbrief, zu dem ich eigentlich nichts hinzuzufügen habe – außer der so profunden wie bitteren Diagnose des Vollblut-Journalisten und Publizisten Peter Scholl-Latour, die da lautet:
«Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung.»[1]
Die Gewaltenteilung zwischen Legislative, Exekutive und Judikative funktioniert nicht mehr. Eine Hauptschuld daran trägt die sogenannte vierte Gewalt, die Presse.
Sie verdient zurzeit die Bezeichnung „Blödikative“.
Vielen Dank.
[1] 2014 in einem Interview: https://www.heise.de/tp/features/Scholl-Latour-Wir-leben-in-einer-Zeit-der-Massenverbloedung-3364167.html
Quelle: Dr.Thomas Külken Rede vor der Badischen Zeitung vom 27.03.2021
Bild: Unsplash – pawel-czerwinski
Einfach genial dieser Brief an die Zeitung. Hochachtungsvoll und bitte weiter so Frau Dr.Lieschen Müller-Drostenkirchen 😃.
Irgendwann hat die Demokratie Bewegung diese Psychopathen mürbe gemacht und dann kehrt unser Leben in Freiheit hoffentlich zurück.
Dieser Leserbrief ist bringt es auf den Punkt mit einem Lächeln. Ein Dankeschön an die Briefautorin, und es gebührt iht auch Respekt.
Weiter so