Offenbar hat sich die Szene auf der Straße Unter den Linden abgespielt. UN-Sonderberichterstatter für Folter, Nils Melzer, bittet um Zeugenaussagen.
Twitter Screenshot aus dem Video zum brutalen Vorgehen der Polizei in Berlin am 1. August.
Ein kurzes Video von einem Zwischenfall bei den Demonstrationen der Querdenker-Bewegung am Sonntag in Berlin zeigt, wie ein Polizist eine Frau unnötig an der Schulter erfasst und zu Boden wirft.
Passanten beobachten und filmen den Vorfall; er ist als Clip auf Twitter zu sehen. Jetzt hat der UN-Sonderberichterstatter für Folter, Nils Melzer, via Tweet gebeten, genauere Aussagen an sein Büro zu senden.
Zu sehen ist folgende Szene auf dem Bürgersteig einer breiten Straße in Berlin, in deren Mitte ein Mittelstreifen mit Bäumen verläuft: Vier oder fünf Polizisten stehen quer auf dem Bürgersteig, offenbar um ihn zu sperren, aber nicht konsequent. Aus einer Gruppe von Fußgängern geht eine recht kleine Frau mittleren Alters zügig auf die Polizisten zu. Sie ist nur von hinten zu sehen.
This has just been brought to my attention.
— Nils Melzer (@NilsMelzer) August 1, 2021
Can anyone provide my office with the specifics / witness statements of this incident and whether an official investigation has been launched?
Send to: sr-torture@ohchr.org
(please not via Twitter-reply/DM)
Thank you! https://t.co/ly00UlPDMw
Ein Polizist ergreift sie an der linken Schulter und schleudert sie zu Boden. Daraufhin gestikuliert ein energischer Mann mit Rucksack vorwurfsvoll in Richtung des Polizisten, kümmert sich jedoch zunächst um die am Boden liegende Frau. Andere Passanten helfen dabei. Dann richtet sich der Mann mit Rucksack erneut an den Polizisten. Im Video ist zweifelsfrei zu erkennen, dass es der Polizist ist, der die Frau zu Boden warf.
Nach einem kurzen Wortwechsel der beiden dreht der Polizist sich um, offenbar um dem energischen Mann seine Nummer auf der Rückseite der Uniform zu zeigen. Der Polizist hatte die Nummer BE 32005 auf seinem Rücken. Auch das ist zweifelsfrei zu erkennen.
Weitere Passanten reden vorwurfsvoll auf die Polizisten ein. Manche kommen von der Straße und vom Mittelstreifen und machen Aufnahmen mit einem Handy oder einer Kamera. Man sieht im Video am Rande der Bilder, dass Passanten sich weiterhin um die Frau kümmern.
Der Rechtsanwalt Nils Melzer, der um Zeugenaussagen bittet, lehrt Humanitäres Völkerrecht an den Universitäten von Glasgow und Genf. Er hat das Buch „Der Fall Julian Assange. Geschichte einer Verfolgung“ verfasst.
Quelle: RT-Deutsch
Bild: Chickenonline – Pixabay
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