Die Freiheit stirbt Zentimeterweise

Das aktuell gefährlichste Wort klingt auf den ersten Blick sehr harmlos. Eine Kolumne von Milosz Matuschek Er schreibt gerade auf www.Nebelspalter.ch

„Darf´s ein bisschen mehr sein?“ 

Diesen Satz kennt man von der Wursttheke im Supermarkt oder beim Metzger. Und noch besser kennt man die Antwort: „Ja, es darf etwas mehr sein“. Seit einem Jahr Pandemie hört man nur noch: 

«Darf es etwas weniger sein?» 

Etwas weniger Freiheit, etwas weniger Kontakt, etwas weniger Menschsein? Jede Woche wird in Anwendung der Salamitaktik eine Scheibe Freiheit abgeschnitten. «Die Freiheit stirbt zentimeterweise», meinte der 1949 aus der DDR geflohene deutsche Journalist und spätere FDP-Politiker, Karl-Hermann Flach. 

Und die schweigende Mehrheit sagt bisher in Zeiten von Corona noch: «Na und? Dafür lebt jetzt unsere 90-jährige Oma, die man ins Altersheim abgeschoben und eigentlich schon vergessen hatte nun ein paar Monate länger. Wenn sie nicht am Impfstoff stirbt.»

Ronald Reagan meinte mal, die neun gefährlichsten Worte seien folgende: «I´m from the government and I´m here to help.» Heute reicht nur noch ein Wort, ein besonders gefährliches, um Maßnahmen möglich zu machen, die vor einem Jahr noch undenkbar erschienen und die seitdem dem Staat eine ungeahnte Machtfülle zubilligten. 

Es ist das unverfängliche, kurze, unscheinbar schnell dahingesagte Wörtchen «nur»: «Es ist doch nur für zwei Wochen. Es ist doch nur eine Maske. Es ist doch nur ein ausgefallener Urlaub, ein ausgefallenes Weihnachtsfest, ein ausgefallenes Osterfest. 

Es ist doch nur zu Ihrem und unser allem Besten.» Wo hört die Diktatur des «nur» auf? Ab wann ist Maß an «Nurs» voll? Ab wann ist Ihre persönliche Grenze an «nur» erreicht? Und was sagt eigentlich Dieter Nuhr dazu?

Der österreichische Sprecher Hans-Jörg Karrenbrock hat das schleichende Gift des Wörtchens «nur» in einem Video auf den Punkt gebracht, welches auf sozialen Medien gerade rege geteilt wird. 

Die Macht des «nur» verdankt sich zwei Mechanismen: einem asymmetrischen Austauschvertrag bei dem man etwas Wertvolles zurückbekommt, was einem sowieso gehört, wenn man «nur» die ein oder andere, anfangs «nur» wenig einschneidende Maßnahme befolgt. Der zweite Mechanismus ist das Phänomen der «Shifting baselines», einem Konzept aus der Fischereiwirtschaft. 

Damit beschreibt man den Effekt der verschobenen Grundlinie, der veränderten Bezugspunkte, die sich langsam zu einem Paradigmenwechsel zusammensummieren der aber dann «normal» wirkt. Wer jede Woche ein Scheibchen Freiheit überträgt, wird direkt in einem Gefängnis enden, nicht über Los gegangen sein und auch keine Nothilfe vom Staat eingestrichen haben. 

Heute ist ja die eigene Wohnung zum Gefängnis geworden und die Gefangenen unterscheiden sich nur dadurch, dass sie auswählen durften, ob ihnen das Gefängnis selbst gehört oder sie dafür Miete bezahlen. Haben Sie sich schon daran gewöhnt?

Doch Freiheit stirbt nicht nur scheibchenweise. Sie wächst auch scheibchenweise. Und zwar in dem Maße, wie sich jeder Einzelne zum aktuellen Wahnsinn positioniert. Freiheit ist keine Ressource, die man für eine Handlung «bekommt». 

Es gibt nichts, was man tun kann, um Freiheit in Austausch für etwas anderes «zu erlangen». Denn das setzte voraus, dass jemand anderes über die Vergabe von Freiheit bestimmt. Dann aber ist die Freiheit kein dem Einzelnen kraft seines Menschseins zustehendes Recht mehr, sondern wird zu einem Privileg. Auch hier wieder: eine neue Grundlinie, ein neuer Bezugspunkt. 

Mit diesem Betrug werden gerade die Massen an der Nase herumgeführt, sie bekommen die Karotte der Freiheit vorgesetzt, die angeblich immer nur ein paar Wochen entfernt ist, hinter der nächsten verflachten Kurve auf uns wartet und zwar diesmal ganz sicher, oder eben dann nach dem nächsten Pieks mit irgendeinem eiligst hergestellten Impfstoff. 

Falls keine Mutante auftaucht. Sonst halt nächstes Jahr oder übernächstes. Ganz sicher! Der Sommer 2025 wird toll, glauben Sie´s bitte einfach!

Wer gehorsam ist, in dem Glauben, für Gehorsam Freiheit zu bekommen, hat Freiheit weder verstanden noch verdient. Freiheit erwacht erst zum Leben, wenn man etwas anderes dafür riskiert. Sie ist ihrer Art nach etwas Existentielles und deshalb so wertvoll. Freiheit ist wie ein Investment: Je größer das Risiko, desto größer der Ertrag und die Freiheitsdividende. Wer frei sein will, muss es riskieren, schief angeschaut zu werden, verlacht zu werden, zum Idioten erklärt zu werden, abgeführt zu werden oder mit einer Strafe belegt zu werden. 

Noch ist der Preis für Freiheit überschaubar, die Risiken verkraftbar. Je höher der Preis steigt, desto weniger werden bereit sein, ihn in Zukunft zu bezahlen. 

Die letzten, die es tun, werden die Pariah der alten Ordnung und zugleich die Pfeiler einer neuen Ordnung sein. Diejenigen, die nur Sonntagsreden auf die Freiheit hielten als es risikofrei war, sind dann schon längst in der Versenkung ihres eigenen heuchlerisches Morasts verschwunden.

Wenn es etwas Positives an dem ganzen Corona-Wahnsinn gibt, dann wohl am ehesten das: Corona lichtet den Nebel zwischen denen, die nur so tun und denen, die es ernst meinen. Zwischen den vielen Feigen und den wenigen Mutigen. 

Unter dem Morast werden zugleich die starken Pfeiler und breiten Schultern von ungebrochenen Individuen sichtbar, die ihre Freiheit nie aufgeben werden und auf die man eine Zukunft bauen kann. Der Rest darf sich derweil trösten: Es ist doch nur eine Gesundheitsdiktatur!

Quelle: Milosz Matuschek

Bild: Unsplash – Louise Lyshøj

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