US-Präsident Joe Biden könnte laut dem US-Nachrichtenportal Axios noch dieses Wochenende seine Präsidentschaftskandidatur zurückziehen. Mehrere führende Demokraten haben dies gegenüber dem Portal bestätigt.
In einem Interview mit dem Promi-Magazin BET am Mittwoch ließ Biden die Möglichkeit offen, seine Kandidatur gegen Donald Trump zu überdenken, sollte er gesundheitliche Probleme bekommen. In den Wochen zuvor hatte er einen Rückzug vehement ausgeschlossen. Auf die Frage des BET-Moderators Ed Gordon, ob es einen Grund gebe, seine Kandidatur neu zu bewerten, antwortete Biden: „Wenn bei mir ein gesundheitliches Problem aufträte und ein Arzt zu mir käme und sagte: ‚Sie haben dieses oder jenes Problem‘.“
Diese Äußerungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem der 81-jährige Präsident nach einer schlechten Performance in der Debatte mit dem 78-jährigen Trump Ende Juni zunehmend unter Druck gerät. Am Mittwoch forderte der kalifornische Abgeordnete Adam Schiff Biden zum Rücktritt auf.
Bidens Auftritt in der Debatte – heiser, steif und teilweise unverständlich – sorgte für Unruhe innerhalb seiner Partei. Zweifel kamen auf, ob er einen effektiven Wahlkampf gegen Trump führen oder überhaupt weitere vier Jahre im Amt bleiben könne. Während der Debatte erklärte sein Team, dass der Präsident eine Erkältung habe, und Biden selbst sagte später, er sei nach einer anstrengenden internationalen Reise erschöpft gewesen – obwohl diese bereits über eine Woche zurücklag.
Am vergangenen Samstag traf sich der Fraktionsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, mit Biden in Rehoboth Beach, Delaware. Nach dem Treffen gab Schumers Büro lediglich eine kurze Erklärung ab: „Ich habe heute Nachmittag in Delaware mit Präsident Biden zusammengesessen; wir hatten ein gutes Gespräch.“ Das Treffen wurde jedoch von einem Attentat auf den ehemaligen Präsidenten Donald Trump in Pennsylvania überschattet, das später am selben Tag stattfand.
Laut mehreren US-Berichten empfahl Schumer Biden während des Treffens, sich aus dem Präsidentschaftswahlkampf 2024 zurückzuziehen. Die genauen Inhalte des Gesprächs wurden nicht kommentiert. Schumers Sprecher sagte lediglich, dass „Parteichef Schumer die Ansichten seiner Fraktion übermittelt hat.“ Ähnliche Bedenken soll auch Nancy Pelosi, die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, vor etwa einer Woche an Biden herangetragen haben.
Text: Radio Qfm.
Bild Radio Qfm.