Drosten zu RKI-Protokollen: „Kein Problem, solange es nicht öffentlich wird“
In einem Interview mit SWR1 äußerte sich Virologe Christian Drosten zu den kürzlich veröffentlichten Protokollen des Robert Koch-Instituts (RKI). Er erklärte offen, warum die Öffentlichkeit mit bestimmten Informationen besser nicht konfrontiert werden sollte.
Drosten verteidigte die Geheimhaltung der RKI-Protokolle und erklärte, dass viele der enthaltenen Informationen nicht über die nötige „wissenschaftliche Substanz“ verfügten. „Ich habe natürlich auch mal in diese Protokolle hineingeschaut, einschließlich Passagen, in denen ich erwähnt werde. Ich denke, die Öffentlichkeit könnte einen falschen Eindruck von der Bedeutung und Perspektive dieses Dokuments gewinnen“, sagte er.
Seine Rechtfertigung für die Schwärzungen fiel ebenfalls bemerkenswert aus. Die Entscheidung, „bestimmte große Abschnitte“ nicht offenzulegen, sei wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass diese Informationen „nicht die wissenschaftliche Substanz“ aufweisen, die das RKI normalerweise für öffentliche Mitteilungen verwendet. Drosten lobte die Arbeit des RKI während der Pandemie: „Ich halte sehr viel von der Arbeit des RKI. Sie haben eine exzellente Rolle gespielt und kommunizieren in der Öffentlichkeit stets substanziell. Man kann nicht sagen, dass das RKI jemals wirklich etwas Falsches kommuniziert hat.“Er erklärte weiter, dass die internen Protokolle lediglich „vorläufige Erörterungen“ seien und dass bestimmte Qualitätskontrollen noch nicht durchgeführt worden seien: „Das steht jeder Institution zu.“Drosten wies darauf hin, dass in den Protokollen auch Aussagen zu finden seien, die „vom Hörensagen“ stammen und möglicherweise nicht korrekt sind. „Ich komme darin vor, aber was ich gesagt habe, wird wahrscheinlich nicht ganz richtig wiedergegeben“, erläuterte er. „Es kann auch sein, dass Informationen enthalten sind, die nicht belegt sind oder am Ende nicht zutreffen.“ Dennoch betonte Drosten, dass dies kein Problem sei, „solange es nicht an die Öffentlichkeit gelangt.“ Bild und Text: Radio Qfm.