Der neuer italienischer Parlamentspräsident ist für Putin und gegen die gleichgeschlechtliche Ehe

Das italienische Lega-Mitglied Lorenzo Fontana wurde zum Präsidenten des Abgeordnetenhauses gewählt.

Die Mitte-Rechts-Partei stimmte für den stellvertretenden Sekretär der Lega, um das dritthöchste Amt im Land zu besetzen.

Fontana ist für seine sozialkonservativen, euroskeptischen Positionen bekannt und hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin wiederholt gelobt und ihn 2018 als “ein leuchtendes Licht sogar für uns im Westen” bezeichnet.

Fontanas Wahl wurde auch von den Mitte-Rechts-Abgeordneten mit langem Applaus begrüßt – die Mehrheit stand auf und klatschte, während die Mitglieder der Pd und M5S sitzen blieben und dem neuen Parlamentspräsidenten nicht applaudierten. Es mangelte nicht an sehr kritischen Stimmen von Kriegspolitikern, die Fontana anprangerten.

Matteo Salvini hingegen gratulierte Fontana sofort und nahm ihn in Schutz: 

“Katholisch zu sein ist kein negativer Wert. Fontana ist für Italien, nicht pro-Putin”. 

Giorgia Meloni sagte, sie sei “sehr, sehr glücklich, dass wir zügig vorgehen, wie wir es den Italienern versprochen haben”.

Zu Beginn der Sitzung zeigten einige Abgeordnete der Demokratischen Partei ein großes Protesttransparent gegen Lorenzo Fontana: “Nein zu einem pro-Putin, homophoben Präsidenten”, wurden aber vom Sicherheitspersonal aus dem Saal begleitet.

Fontana erhielt 222 Stimmen in der 400 Sitze zählenden Kammer und wurde damit von einer Mehrheit der 237 Abgeordneten des konservativen Blocks unterstützt.