Am 12. September verkündete der neuseeländische Justizminister Paul Goldsmith, dass der 50-jährige Dotcom (geboren als Kim Schmitz) an die USA ausgeliefert werden soll. Dotcom, der sowohl die deutsche als auch die finnische Staatsbürgerschaft besitzt, kann dabei nicht auf Unterstützung der deutschen Regierung hoffen. Er erklärte, die Entscheidung vor das höchste Gericht Neuseelands bringen zu wollen, doch es bleibt unklar, wie realistisch seine Erfolgschancen nach neuseeländischem Recht sind. Seit dem 14. September ist es still um Dotcom geworden. Auf der Plattform X, die er aktiv nutzte, gab es seitdem keine neuen Nachrichten. Zuvor hatte er sich täglich zur politischen Lage weltweit geäußert. In seinem letzten angehefteten Beitrag, der automatisch von Google übersetzt wurde, stellte er eine provokante Analyse vor, die den derzeitigen Zustand der Welt als Ergebnis geplanter Zerstörung deutet. In dem Beitrag erklärt Dotcom, dass er weder Antisemit noch Nazi sei, sondern lediglich ein ehemaliger Hacker mit analytischen Fähigkeiten, der das Weltgeschehen durchschaut. Er zitiert aus einem angeblichen Plan zur Weltherrschaft, dessen Umsetzung er in der aktuellen globalen Lage erkennt. Laut Dotcom soll dieser Plan auf die Kontrolle der Medien und die Zerstörung wirtschaftlicher und politischer Strukturen abzielen, um schließlich eine totale Herrschaft zu etablieren. Seine Aussagen zum Zionismus und zur vermeintlichen Machtkonzentration in den Händen weniger sorgten für große Kontroversen. Dotcoms Beitrag stellte Fragen zur Rolle Israels und des Zionismus in der Weltpolitik und kritisierte deren Einfluss in den Medien und politischen Institutionen.