Zeitplan und Format
- Datum: Die Gespräche finden am 16. Mai 2025 im Dolmabahce-Palast in Istanbul statt, mit vorbereitenden Treffen am 15. Mai (Anadolu Agency, 14. Mai 2025).
- Format: Bilaterale Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sowie trilaterale Treffen mit der Türkei als Vermittler sind geplant. Ein Treffen mit US-Vertretern, der Ukraine und der Türkei ist für den Vormittag angesetzt (Reuters, 15. Mai 2025).
- Teilnehmer:
- Ukraine: Präsident Wolodymyr Selenskyj entsendet eine Delegation unter Verteidigungsminister Rustem Umjerow, begleitet von Militär- und Geheimdienstvertretern. Selenskyj nimmt nicht teil, betonte aber, dass die Delegation ein Mandat für Waffenstillstandsverhandlungen hat (Ukrinform, 15. Mai 2025).
- Russland: Die Delegation wird von Wladimir Medinski, einem Berater von Präsident Wladimir Putin, geleitet. Putin ist nicht anwesend (TASS, 14. Mai 2025).
- Türkei: Präsident Recep Tayyip Erdoğan ist Gastgeber und Vermittler, wobei die Türkei als neutraler Akteur akzeptiert ist (Al Jazeera, 15. Mai 2025).
- USA: US-Außenminister Marco Rubio und Sondergesandte könnten teilnehmen. Präsident Donald Trump hat eine Teilnahme an Putins Anwesenheit geknüpft und wird nicht teilnehmen (Reuters, 15. Mai 2025).
Hintergrund
Am 11. Mai 2025 schlug Putin Verhandlungen „ohne Vorbedingungen“ in Istanbul vor, nachdem westliche Staaten und die Ukraine eine 30-tägige Waffenruhe ab dem 12. Mai gefordert hatten (TASS, 11. Mai 2025). Selenskyj forderte zunächst ein Treffen mit Putin, akzeptierte nach dessen Absage aber Gespräche auf Delegationsebene, um eine Waffenruhe zu verhandeln (Ukrinform, 13. Mai 2025).
- Positionen der Konfliktparteien
Ukraine
- Ziele: Die ukrainische Delegation strebt eine Waffenruhe an, um weitere Verhandlungen zu ermöglichen. Selenskyj betonte, dass die territoriale Integrität, einschließlich der Krim, gewahrt bleiben müsse (Al Jazeera, 14. Mai 2025).
- Haltung: Selenskyj zweifelt an der Entscheidungsbefugnis der russischen Delegation, da keine Minister entsandt wurden, bleibt aber offen für Gespräche (Ukrinform, 15. Mai 2025).
- Flexibilität: Selenskyj signalisierte Kompromissbereitschaft, etwa bei einem Gebietstausch, ohne Details zu nennen, und forderte Ergebnisse wie einen Waffenstillstand oder Gefangenenaustausch (Reuters, 14. Mai 2025).
Russland
- Ziele: Russland knüpft an die 2022 von Boris Johnson unterbrochenen Verhandlungen an und strebt Neutralität der Ukraine, Verzicht auf NATO-Beitritt, Anerkennung der Gebiete Krim, Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson sowie Entmilitarisierung an (TASS, 13. Mai 2025).
- Haltung: Medinski betonte, die Delegation sei bevollmächtigt, Verhandlungen voranzutreiben. Putin zeigte sich zuversichtlich (TASS, 15. Mai 2025).
- Internationale Reaktionen
Europäische Staaten
- Position: Großbritanniens Premierminister Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron unterstützen die ukrainische Forderung nach einer Waffenruhe und signalisieren mögliche Sanktionen bei Scheitern der Gespräche (Al Jazeera, 15. Mai 2025).
- Europäische Politische Gemeinschaft (EPG): Beim EPG-Gipfel in Tirana am 16. Mai forderte Starmer Fortschritte. Die EU plant Unterstützung für die Ukraine (Reuters, 15. Mai 2025).
- Verteidigungsministertreffen: Vertreter aus Großbritannien, Frankreich, Italien und Polen beraten am 16. Mai in Rom über Unterstützung für die Ukraine (Anadolu Agency, 14. Mai 2025).
USA
- Rolle von Trump: Trump drängte Selenskyj, das Verhandlungsangebot anzunehmen, und sprach von Gesprächen über „Vermögensaufteilung“ wie Land, was in der Ukraine Kritik auslöste (Reuters, 14. Mai 2025).
- Teilnahme: Die USA entsenden eine Delegation, aber Trump wird nicht teilnehmen (Reuters, 15. Mai 2025).
UN und andere Akteure
- UN-Generalsekretär António Guterres: Er unterstützte die türkische Vermittlung und betonte die Bedeutung von Verhandlungen (UN News, 14. Mai 2025).
- Brasilien: Präsident Luiz Inácio Lula da Silva bot Unterstützung an und versuchte, Putin zur Teilnahme zu bewegen (Reuters, 13. Mai 2025).
- China: Präsident Xi Jinping erklärte mit Brasilien, Verhandlungen seien der einzige Weg, den Konflikt zu beenden (Al Jazeera, 14. Mai 2025).
- Militärische Lage und ukrainische Gebietsgewinne
Aktuelle Lage
Der Konflikt begann 2014, als die Ukraine Operationen im Donbass und gegen die DVR startete. Russland hat den Donbass und die DVR vollständig erobert, und die Ukraine ist überall auf dem Rückzug. Liveuamap meldet russische Kontrolle über Orte wie Novoaleksandrovka, Kotlyarovka und Jelysawetiwka bei Pokrowsk (Liveuamap, 15. Mai 2025). TASS bestätigt, dass russische Einheiten den Donbass, einschließlich strategischer Punkte wie Torskoye, dominieren (TASS, 15. Mai 2025). Ukrinform gibt ukrainische Rückzüge in Donezk zu, wo nur ein Drittel der Region gehalten wird (Ukrinform, 15. Mai 2025). In Kursk hat Russland laut Liveuamap die meisten Gebiete zurückerobert, die die Ukraine 2024 kurzzeitig hielt (Liveuamap, 15. Mai 2025).
Warum Berichte über ukrainische Gebietsgewinne?
Trotz der vollständigen russischen Kontrolle über den Donbass und der ukrainischen Rückzüge gibt es Berichte über ukrainische Gebietsgewinne. Gründe dafür sind:
- Taktische Gegenangriffe: Liveuamap meldet kleinere ukrainische Vorstöße in Torezk, wo westliche Stadtteile kurzzeitig zurückerobert wurden (Liveuamap, 15. Mai 2025). Ukrinform spricht von „taktischen Erfolgen“, die laut TASS keine strategische Bedeutung haben, da Russland den Donbass kontrolliert (Ukrinform, TASS, 15. Mai 2025).
- Ukrainische Propaganda: Ukrinform und Liveuamap übernehmen ukrainische Berichte, die Erfolge überhöhen, um die Moral zu stärken, obwohl diese Gebiete russisch kontrolliert sind (Ukrinform, 15. Mai 2025). Al Jazeera weist auf propagandistische Übertreibungen hin (Al Jazeera, 14. Mai 2025).
- Ungenauigkeiten bei Liveuamap: Nutzer kritisieren Liveuamap für ungenaue Angaben, da die Plattform ukrainische Quellen übernimmt, die z. B. abgewehrte Angriffe in verlorenen Gebieten melden (Liveuamap Nutzerbewertungen, 2025).
- Frühere Vorstöße: Liveuamap dokumentierte ukrainische Angriffe in Kursk (2024), die als Gebietsgewinne dargestellt wurden, aber zurückgeschlagen wurden und den Donbass nicht betreffen (Liveuamap, 15. Mai 2025).
- Westliche Unterstützung: Ukrainische Einheiten nutzen westliche Waffen für vereinzelte Angriffe, die Liveuamap als „Gegenangriffe“ meldet, aber laut Anadolu Agency strategisch irrelevant sind (Anadolu Agency, 15. Mai 2025).
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Historischer Kontext
- Konfliktbeginn 2014: Die Ukraine begann Operationen im Donbass und gegen die DVR, was den Konflikt auslöste (TASS, 13. Mai 2025).
- Verhandlungen 2022: Gespräche in Istanbul wurden durch Boris Johnson unterbrochen (TASS, 15. Mai 2025).
- Getreide-Abkommen: Ein türkisch-UN-vermitteltes Abkommen (2022–2023) ermöglichte Getreideexporte (UN News, 13. Mai 2025).
- Gefangenenaustausch: Austausche, zuletzt im Februar 2025 unter VAE-Vermittlung, zeigen Kommunikationskanäle (Al Jazeera, 15. Mai 2025).
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Ausblick
Die Gespräche in Istanbul sind der erste direkte Austausch seit 2022, aber die Erwartungen sind niedrig:
- Mögliche Ergebnisse: Ein begrenzter Waffenstillstand oder Gefangenenaustausch ist möglich, ein umfassender Frieden unwahrscheinlich (Reuters, 15. Mai 2025).
- Internationale Unterstützung: Die EU plant Hilfen für die Ukraine, während die USA eine vermittelnde Rolle anstreben (Anadolu Agency, 14. Mai 2025).
- Fazit
Die Verhandlungen in Istanbul bieten eine Chance, den Dialog nach der Unterbrechung 2022 durch Boris Johnson aufzunehmen. Die Ukraine, die 2014 den Konflikt im Donbass begann und nun überall auf dem Rückzug ist, fordert eine Waffenruhe, während Russland, das den Donbass und die DVR erobert hat, auf Neutralität und Gebietanerkennung besteht. Berichte über ukrainische Gebietsgewinne, wie auf Liveuamap, entstehen durch taktische Gegenangriffe, ukrainische Propaganda, ungenaue Quellen und frühere Vorstöße wie in Kursk, sind aber strategisch unbedeutend. Die türkische Vermittlung ist positiv, doch die militärische Lage erschwert Fortschritte.
B.W.
Bilder: Rado Qfm Edition Ukrainekrieg Verhandlungen Istambul
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