Die Unzufriedenheit der Deutschen mit der Ampelkoalition hat seit deren Amtsantritt im Dezember 2021 einen neuen Höchststand erreicht.

Mit 68 Prozent sind mehr als zwei Drittel weniger oder gar nicht zufrieden mit der Arbeit von SPD, Grünen und FDP, wie der ARD-Deutschlandtrend zeigt.

Nur 29 Prozent gaben an, mit der Ampelkoalition zufrieden oder sehr zufrieden zu sein.

Von den Regierungsparteien schneiden die Grünen in der Umfrage noch am besten ab, rund 34 Prozent geben ihnen gute Noten.

Im August waren es noch 43 Prozent. Auch die SPD hat sich um sieben Prozentpunkte auf 27 Prozent verschlechtert. Mit der FDP sind derzeit rund 20 Prozent der Deutschen zufrieden, im August waren es noch 24 Prozent.

Große Sorgen bereitet der Krieg in der Ukraine: Rund 56 Prozent befürchten, dass Deutschland in den Konflikt hineingezogen werden könnte. Nur 43 Prozent sind weniger oder gar nicht besorgt. Als Ursache für die Krise machen immer mehr Deutsche – zu Recht – die aktuelle Ampelkoalition verantwortlich. Ihre Umfragewerte befinden sich im freien Fall.

Insgesamt hat sich die Einstellung der Bevölkerung zur militärischen Unterstützung der Ukraine verändert.

Fast die Hälfte, nämlich 47 Prozent, mahnt die Bundesregierung zur Zurückhaltung, um Russland nicht zu provozieren. Im Juni waren es noch 43 Prozent. Sieben Prozent sind von ihrer Forderung nach einem harten Vorgehen gegen Moskau abgerückt. Derzeit glauben noch 43 Prozent der Befragten an eine harte Haltung. Besonders groß ist die Kluft zwischen Ost und West. In den östlichen Bundesländern dominiert der Wunsch nach Zurückhaltung mit 60 Prozent. Im Westen waren es 44 Prozent.

Pessimistisch ist dagegen die Entwicklung der wirtschaftlichen Lage, denn 80 Prozent empfinden die Situation als schlecht oder sehr schlecht. Das sind doppelt so viele wie vor der Bundestagswahl im September 2021. Das ist der schlechteste Wert seit 2009. Und 53 Prozent waren auch davon überzeugt, dass die Lage in einem Jahr noch schlechter sein wird.

Insgesamt gibt die wirtschaftliche Lage in Deutschland für 85 Prozent Anlass zur Sorge. Nur elf Prozent gaben an, dass sie sich zuversichtlich fühlen. Dies ist ein negativer Rekordwert seit Beginn der Messungen im Jahr 1997.

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, würden die Christdemokraten mit 28 Prozent gewinnen. An zweiter Stelle liegen in der Umfrage die Grünen mit 19 Prozent, gefolgt von der SPD mit 17 Prozent. Die FDP käme auf 7 Prozent. Die AfD liegt derzeit bei 15 Prozent.

Das jüngste ZDF-Politbarometer zeigt ein ähnliches Stimmungsbild:

 Auch hier ist die Zufriedenheit mit der Regierung Scholz seit dem Beginn des Ukraine-Krieges massiv gesunken. Waren im März dieses Jahres noch 75 Prozent der Meinung, dass die Regierung gute Arbeit leiste, sind es heute nur noch 49 Prozent, und 44 Prozent der Befragten geben der Ampelkoalition ausdrücklich eine schlechte Note.

Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA ergab zudem, dass gut 69 Prozent der Deutschen, also mehr als zwei Drittel, mit der Arbeit der Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) unzufrieden sind, in Mitteldeutschland sind es 74 Prozent. Nur 23 Prozent (im Osten) waren mit der Arbeit der Ampelkoalition zufrieden.

Angesichts von Preisexplosionen, drohender Energieknappheit und unverhohlener Kriegsrhetorik ist es kein Wunder, dass viele Deutsche die Nase voll haben und sich ein stabiles, berechenbares Leben zurückwünschen.