Ein tagesaktuelles Facebook-Post einer Baden Badener Klinikgesellschaft sorgt für Furore.
Den Facebook-Usern gefallen vor allem die ungeschminkten Anwürfe der Klinik in Richtung Gesundheitsministerium, die auch inhaltlich von starker Überzeugungskraft sind. So viele Backpfeifen hat der Minister lange nicht mehr kurz getaktet um die Ohren bekommen. Eine unserer Autorinnen wörtlich: “Das können wir doch nicht bringen. Ist mir zu krass.” Wir aber sagen: „Das sind wir unseren Lesern schuldig” und dokumentieren den Post im vollen Wortlaut:Acura Kliniken Baden Baden auf Facebook am 1.8.2023
Während er im heißen Italien und auf dem heissen CSD in Köln Spaß hat, phantasiert er über Hitzeschutz und belehrt erfahrene Pflegekräfte über Wasser in deutschen Pflegeheimen. Traurig, dass die Hausärzteverbände mitmachen. Aber es gibt auch für Euch keinen Euro mehr! Die Pflegebranche aber stirbt gerade, und nicht an der Hitze – wie der Dummschwätzer labert. Also Ablenkungsmanöver von echten Problemen durch Pseudotote. Wer in ein Heim einzieht, der musste im ersten Halbjahr 2023 durchschnittlich 2.548 Euro im Monat bezahlen. 15,8 Prozent mehr als noch 2022. Die Heime erheben die Beiträge aber nicht wegen Gewinnmaximierung, sondern, weil sie selbst um ihr Überleben kämpften. Derzeit geht eine Insolvenzwelle durch die Branche. Auch unser Pflegeheim rechnet knapp. Das Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westfalen berichtet, dass es allein in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres mehr Insolvenzen gegeben habe als im gesamten Jahr 2022:Schickt diesen Typen in die Hölle und wünschen wir ihm den baldigen Hitzetod!
Oder überweisen ihn als Patienten in eine von ihm ausfinanzierte Psychiatrie.
„Jedem ist klar, der in diesem Feld unterwegs ist, dass dieses System auf jeden Fall zusammenbrechen wird in der Zukunft“,
sagt der Sozialdezernent der Städteregion Aachen, Michael Ziemons, gegenüber dem WDR. Die Wohlfahrtsverbände haben Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) angeschrieben, die Pflege-Angebote seien nicht ausreichend gegenfinanziert. Die Fachseite Pflegemarkt.com berichtet detailliert über die bundesweite Insolvenzwelle. Große Anbieter sind darunter. Allein von deren Fällen des Jahresanfangs sind rund 19.000 Pflegeplätze betroffen. „Die Auswirkungen auf die betroffenen Mitarbeiter, die Pflegebedürftigen und ihre Familien sind oft verheerend“, schreibt Autor Yannic Borchert. Er hat für seine Analyse nur Großinsolvenzen berücksichtigt. Anbieter mit weniger als 1.000 Plätzen tauchen daher in der Statistik nicht auf. Sterben leise. Dafür die Anträge der großen Unternehmen: Curata Pflegeeinrichtungen, Convivo Holding GmbH, Hansa Pflege & Residenzen GmbH, Novent Pflege & Betreuung und der Dorea GmbH. Im Insolvenzverfahren versuchen die Betreiber, Plätze zu halten. Für die Mitarbeiter und die Bewohner ist es trotzdem eine große Belastung. Die einen wissen nicht, ob am Monatsanfang Geld aufs Konto kommt. Die anderen sorgen, wo sie in Zukunft weiterleben. Im Extremfall Räumung.Die Ursachen für die Krise der Pflegeheime sind unterschiedlich.
Für den Sommer hatte Lauterbach eine Pflegereform angekündigt.
Die bestand dann darin, dass er die Beiträge zur Pflegeversicherung für alle Unternehmen und Arbeitnehmer erhöhte. Dann entlastete er kinderreiche Arbeitnehmer im Beitrag. Die Kosten sattelte er kinderlosen Arbeitnehmern zusätzlich zur ersten Steigerung noch oben drauf.Danach hatte er schnell wieder Zeit für die Plakate gegen den Hitzetod.
Die ermahnen zum Trinken bei hohen Temperaturen – vorausgesetzt, dass es die Heime dann noch gibt.
Quelle: Acora Kliniken Facebook
Quelle: Alexander-Wallasch.de
Quelle: Tichyseinblick.de
Bilder: Screenshot Telegram
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