Michael Ballweg – wo bleibt der Aufschrei – wo sind die Journalisten?

Das Schicksal von Michael Ballweg, die Umstände seiner weiteren Inhaftierung sind ein Top-Thema in meinem Kanal und darüber hinaus.

Dennoch ist es erstaunlich, wie die sogenannten Leitmedien dieses Thema fast vollständig ignorieren oder mit den üblichen falschen Zuschreibungen nur oberflächlich behandeln.

Man mag fast glauben, dass die Medien sich in den letzten drei Jahren damit abgefunden haben, dass Rechtsstaatlichkeit und die “rule of law”, die Herrschaft des Gesetzes im Rahmen eines Ausnahmezustandes abgeschafft worden sind.

Dabei geht es nicht allein um die Person Michael Ballweg, für den persönlich diese gesellschaftliche Klimaverschlechterung bereits mehr als sieben Monate Haft bedeuten, es geht mir vielmehr um die Zukunft dieser Gesellschaft.

Die große Mehrheit der Menschen dieses Landes ist zu zombiehaften Konsumpuppen mutiert.

Solidarität bedeutet heute Maske auf und Augen zu für gesellschaftliche Veränderungen. Bloß nicht die eigne Position durch eine eigene Meinung gefährden heißt das Motto. Den sozialen Abstieg vermeiden durch Wegschauen.

Die Medien sind nicht der Taktgeber.

Sie sind der Seismograph dieser Veränderung. Bei den Zeitungen, im Radio und im Fernsehen arbeiten die willigen Befehlsempfänger, die unsere maroden Bildungseinrichtungen ausgespuckt haben. Bologna war nie der Weg zu mehr Gerechtigkeit, sondern zu Gleichmacherei und Gehorsam. Das Ergebnis sehen wir jetzt.

Interesse an der Gesellschaft besteht nur noch, wenn es sich in Zwang und CO2-Phantasien ausdrücken lässt.

Ein Krieg scheint wie ein Computerspiel zu sein, bei dem man nur immer weitere Ressourcen heranschaffen muss, um an Ende zu gewinnen. Leider gibt es für die echten Toten, die echte Kriege produzieren, keinen Reset-Knopf.

Die Ignoranz für die U-Haft von Michael Ballweg hat die gleiche Ursache wie die Kriegsbegeisterung.

Es ist (wieder einmal) gelungen, mit einer scheinbar modernen Ideologie die Empathie auszutreiben. Für die jungen Menschen von heute ist Transhumanismus kein Schreckensbild, sondern die utopische Komfortzone. Dafür den eigenen Willen und sogar die eigene Steuerungsfähigkeit zu opfern, scheint sogar willkommen zu sein.

Diejenigen unter uns, die das Leben leben wollen, denen bewusst ist, dass der Tod nicht zu verhindern ist. Und die in dem Abschnitt zwischen Geburt und Tod ein lebendiges Leben mit allen Risiken, mit Höhen und Tiefen verbringen wollen, haben es selbst in der Hand. Und diese Minderheit ist erfreulich groß.

Michael Ballweg lebt aufgrund eines rechtswidrigen Zwangs hinter den Mauern der Justizvollzugsanstalt.

 

Das graue, kalte, unempathische System kann mit einem wie ihm nichts anfangen. Die Propagandamaschinen wie Volksverpetzer und Belltower spucken ihren zwei-Minuten-Hass auf ihn und es prallt lediglich auf sie zurück. Die anderen Medien verzichten lieber auf Kritik an dem rechtsstaatswidrigen Verfahren, weil sie befürchten der dann unvermeidliche Hass bleibt an ihnen kleben.

Würden sie sich selbst lieben können, hätten sie nichts zu befürchten. Der Umgang mit Michael Ballweg ist zum Sinnbild des sich selbst zerstörenden (delegitimierenden) Staates geworden.

Es ist egal, ob die Leitmedien über ihn berichten oder nicht. Machen sie es, müssen sie die Wahrheit schreiben. Dann zeigen sie mit dem Finger deutlich auf die Ungerechtigkeiten, mit denen dieser Staat seine Risse zu kitten sucht. Machen sie es nicht, spüren immer mehr Menschen, dass die Medien nicht an der Wahrheit interessiert sind. Dann kehren sie ihnen den Rücken zu. Zurück bleiben die Gesellschaftszombies, denen fehlt die Kreativität und die Entschlusskraft, eine Gesellschaft voranzubringen.

Noch ist Zeit für echte Demokratie, für einen Debattenraum auf Augenhöhe.

Wir gemeinsam schaffen diesen Debattenraum und lassen uns weder durch Anfeindungen noch durch Sabotage davon abbringen. Wer ein “Warum” in seinem Leben kennt, braucht das “Wie” nicht zu fürchten.

Ich vertraue auf die Kraft der Liebe, auf die Kraft eines freiwilligen und selbstbestimmten Miteinanders, auf die Kraft des Diskurses und des Meinungsausstauschs. Demokratie lebt vom Mitmachen. Mitmachen bedeutet nicht, einmal alle vier Jahre ein Kreuz zu machen. Mitmachen ist echte Nachbarschaftshilfe, Mitmachen ist sich einzusetzen und querzudenken, Mitmachen ist jeden Montag wieder auf die Straße zu gehen – allen Diffamierungen zum Trotz.

Die wahren Helden sind in den letzten drei Jahren sichtbar geworden. Sichtbar für diejenigen, die Mitmenschlichkeit gebraucht haben und diese durch eine Umarmung, ein Lächeln oder ganz konkrete Hilfe erfahren haben.

Das Danke, das Lächeln, das ihr dafür erhalten habt, ist größer als jede Sonntagsrede in Zeitung, Radio oder Fernsehen.

Quelle: RA Ralf Ludwig

Bild: Radio Qfm Edition Michael Ballweg

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